Die Geschichte des Fichtelberghauses in Wort und Bild
1963 - Der Brand
Der chronische Wassermangel 1962/63, aufgrund mehrerer ungünstiger Umstände, spitzte sich Ende Januar 1963 immer mehr zu. Das Wasser reichte nicht mehr für Küche und Hausgäste aus und so beantragte der Wirt eine Schließung des Hauses. In einer einberufenen Krisensitzung der „ HO „ wurde festgelegt, dass eine Schließung des Hauses unmöglich wäre, es war Hochsaison und das Haus voll ausgebucht.So wurde das Wasser rationiert. Am Morgen und am Abend hatten die Gäste für jeweils eine Stunde die Möglichkeit sich zu waschen, wer dies versäumte, der ging mit ein paar Flaschen Selters auf sein Zimmer.
Es kam der Abend des 25. Februar 1963. Es war ein Rosenmontag und in den Gaststuben sollte ein Rosenmontagsball stattfinden. Die Gäste hatten sich bereits eingefunden und die Musikkapelle spielte schon, als gegen 19.00 Uhr der Schreckenruf ertönte: "Feuer im Haus!".
Es brannte erneut im Obergeschoss. Einige Kinder wollten in der Wäschekammer des Hauses auch eine kleine Faschingsfeier mit Kerzen veranstalten.
Das ganze geriet außer Kontrolle. Durch die noch vom Vorjahresbrand angekohlten Balken konnte sich das Feuer in den Dachschrägen sehr schnell ausbreiten.Im gesamten Kreisgebiet heulten die Sirenen, von überall aus der Umgegend kamen die Feuerwehren nach Oberwiesenthal. Doch die Fichtelbergstraße war durch meterhohe Schneeverwehungen blockiert und es gab kein Weiterkommen. Was tun ? Es blieb nur noch die Schwebebahn. Sie fuhr die ganze Nacht ununterbrochen Feuerwehrmänner und Gerät nach oben und Gäste und deren Gepäck nach unten.
Aber auf dem Berg gab es ja kein Wasser, um so einen Großbrand zu löschen. Auch alle anderen Versuche Wasser auf den Berg zu schaffen, scheiterten an der starken Kälte (ca. –15°C). Man konnte nur noch retten, was zu retten war.
Es gab keine Toten und auch keine Schwerverletzten. Allen Gästen war es gelungen, dass Fichtelberghaus noch rechtzeitig zu verlassen.
Weithin im Erzgebirge sah man über dem Gipfel des Fichtelberges eine rötliche Korona leuchten. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht: "Das Fichtelberghaus brennt!" im Sachsenland.
Vor Ort war nichts mehr zu machen, man sah zu, wie das Fichtelberghaus bis auf seine Grundmauern nieder brannte.
Am Morgen des 26.02.1963 verhüllte dichter Nebel die Reste des Hauses, als ob die Natur den traurigen Anblick verdecken wollte. Intensive Untersuchungen der Brandursache wurden aufgenommen.
In der Folgezeit wurde nach und nach die ausgebrannte Ruine des Fichtelberghauses abgetragen.
Nun stand nur noch ein Duo auf dem Gipfel: die Wetterstation und das Berghaus der Schwebebahn. Beide hatte der Feuerteufel nicht anstecken können.
Aber was sollte nun werden?
Ein neues Fichtelberghaus musste her.