Diese silbrig schimmernden feinstrukturierten Wolkenstrukturen entstehen Ende Mai bis Anfang August in der Mesopause in einer Höhe von circa 83 km. Sie sind in der nautischen Dämmerung bei Sonnentiefen zwischen 6 und 16° am Nordwest- bis Nordosthorizont zu sehen. Bei uns (50. Breitengrad) entspricht das einem Zeitfenster von etwa 22.30 bis 24.00 Uhr abends und 02.30 bis 04.00 Uhr am Morgen. In dieser Zeit werden die Wolken aufgrund ihrer großen Höhe noch direkt angeleuchtet, während tiefe Wolken längst im Schatten liegen.
Damit sich in solchen Höhen bei der sehr geringen Wasserdampf-Konzentrationen überhaupt Eiswolken bilden können, bedarf es sehr tiefe Temperaturen unter minus 140°C. Aufgrund der interhemisphärischen Zirkulation treten diese Temperaturen in den nördlichen Breiten nur zwischen Juni und August auf. Zudem sorgen im Sommer höhere Winde dafür, dass die Eisteilchen über größere Entfernungen transportiert werden. Die Lebensdauer einzelner Eispartikel dürfte in der Größenordnung einiger Stunden liegen. bis sie z.B. durch Absinken und Südwärtsverlagerung wieder sublimieren. Deshalb verändern sich die feinen Strukturen der Leuchtenden Nachtwolken ziemlich stark.
Im Norden sind Leuchtende Nachtwolken in den Sommermonaten fast in jeder zweiten Nacht zu sehen, nach Süden hin nimmt die Häufigkeit jedoch stark ab. Im Erzgebirge kann man sie meist nicht häufiger als 5 Mal beobachten. Nachfolgend unsere besten Fotos.