Amseln

Im Frühjahr zog in unsere Rosen ein Amselpäärchen ein. In den Wochen, in denen Mama Amsel ihre 5 Eier ausbrütete ausbrütete, werkelten wir trotzdem im Garten und mähten Rasen. Insofern gewöhnte sie sich nicht nur an uns, sondern sie zwitscherte uns später, als die Jungen geboren waren, auch raus, um beispielsweise Katzen zu vertreiben oder Wasser in den aufgestellten Vogeltränken nachzufüllen. Auch sicherten wir den Rosenstock mit Dornengittern gegen Marder.
Als Gegenleistung duldete sie (wenn der ängstliche Papa Amsel nicht in der Nähe war) ein paar Fotos aus sicherer Entfernung. Sicher sind sie nicht besonders gut, aber für uns ein wunderbares und unvergessliches Erlebnis!

Nistkastentour

Vogelkundler Bernd Goldhahn nahm mich Ende Mai mit auf seine Nistkastentour, in denen hauptsächlich Meisen und Kleiber brüteten. Seit den 70er Jahren betreut er 60 Nistkästen und führt genau Buch darüber, wann es wieviel Nachwuchs gibt und wie er sich entwickelt. Ich durfte die kleinen frisch geschlüpften Wunder nicht nur sehen, sondern sogar auf die Hand nehmen. Nebenbei lernte ich unheimlich viel über die Deutung von Spuren, die verschiedene Waldbewohner hinterlassen und welche verraten, wer wo wohnt oder zumindest als Gast durch die Waldflure gezogen ist. Vielen Dank für diese unvergessliche Tour, lieber Bernd 🙂

Leutratal

Das Leutratal bei Jena in Thüringen zählt durch zahlreiche Muschelkalkböden zu den orchideenreichsten Regionen Deutschlands. Insgesamt 27 verschiedene Orchideenarten gibt es im Laufe des Jahres hier zu entdecken. Bei unserem Besuch am 21. Mai mit einem Orchideenkenner fanden wir immerhin 10 verschiedene Arten, darunter Frauenschuh, Bocksriemenzunge und Fliegenragwurz. Aber auch die Blühpracht der anderen Pflanzen war sehr faszinierend.

Olbernhau-Saigerhütte

Im Mai erfüllten wir uns einen langgehegten Wunsch und verbrachten einen Kurzurlaub im wunderschönen und liebevoll geführten Hotel der historischen Saigerhütte in Olbernhau-Grünthal. Das Hotel ist ein denkmalgeschützes Fachwerkhaus, welches  Ende des 16. Jahrhunderts als Hüttenschmiede für Eisengezeug errichtet wurde und erst seit 2014 als Hotel genutzt wird. Der dazugehörige Museumskomplex, bestehend aus  22 Fachwerkhäusern, 2 Hammerwerken, Wehrtoren und Ringmauer, ist Teil des UNESCO-Welterbes Montanregion Erzgebirge.

Auch wenn die Stadt Olbernhau unserer Meinung nach außerhalb der Weihnachtszeit nicht wirklich sehenswert ist, so laden doch die 7 umliegenden Täler mit zahlreichen Felsformationen zu zahlreichen herrlichen Wanderungen ein. Leider haben wir in der kurzen Zeit nur zwei Täler erkunden können … 🙁

03.12.2022 – Eisnebelhaloüberraschung auf dem Fichtelberg

Eigentlich wollte ich nur ein Stündchen auf den Fichtelberg, um Sonne und Schnee genießen zu können und den Kopf frei zu bekommen. Mit keiner Faser meines Hirns habe ich an Eisnebelhalos gedacht, da die Webcams strahlend blauen Himmel und keine entsprechenden Bedingungen zeigten. Insofern hab ich weder das Weitwinkel, noch wirklich warme Klamotten eingepackt, denn wenn es zu kalt wird, fährt man einfach wieder heim.

Umso irritierter war ich, als beim Näherkommen sich eine Böhmische Nebelmauer über dem Kamm aufbaute. Naja, vielleicht schon Vorgänger der nahenden Front. Also Beeilung, bevor die Sonne weg ist. Aber es hatte sich wirklich im Eilverfahren böhmischer Nebel gebildet, der nun ab und zu seine Fühler nach dem Gipfel ausstreckte und in Eiskristalle zerfiel. Dabei entstanden wunderschöne Halos in stark wechselnder Gestalt. Oh Mann, was für eine herrliche Begrüßung „meines“ Berges!!!

Die Bilder sind zwar jetzt nicht so der Hit, denn auf 20mm bekommt man nicht mal den 22°-Ring komplett drauf, aber es hat der nebelgrauen und coronaverseuchten Seele einfach so verdammt gut getan, dass es mich nicht mal so richtig geärgert hat. Insofern habe ich heute auch mehr genossen als fotografiert.

Als kurz vor 13 Uhr die Coronen stärker und die Eiskristalle weniger wurden, bin ich wieder heimgedüst, zumal ich Hände und Nase vor lauter Kälte gar nicht mehr gespürt habe. Da mußte daheim erstmal eine heiße Suppe ran, denn selbst im beheizten Auto bin ich nur bedingt aufgetaut.

Fazit: Für Fahrten auf dem Fichtelberg am besten immer alle Objektive einpacken und immer wärmste Kleidung. Man weiß ja nie, was einem der Berg wieder für Geschenke macht. Danke, lieber Fichtelberg!!! Du hast mir den/die/das Tag/Woche/Monat/Jahr gerettet.

Zu sehen waren zwischen 11.45 Uhr und 12.45 Uhr: 22°-Ring, beide Nebensonnen, oberer und unterer Berührungsbogen, Parrybogen, obere und untere Lichtsäule, Horizontalkreis, Zirkumzenitalbogen, 46°-Ring, Supralateralbogen, Infralateralbogen, Moilanenbogen, Sonnenbogen (auf Fotos entdeckt).